Freitag, 21.Mai 2004, 35,5 km
Wetter: Heiß
Morgens schon heiß. Beim Weg aus Air-sur-l’Adour treffe ich beim Ortsausgang wieder das wiener Ehepaar und eine junge Deutsche, die ich vorher die steil ansteigende Straße hinaufstürmen gesehen habe. Kirche leider zu.
Aus der Stadt raus, Waldweg runter, an stillem See entlang, durch den Wald wieder steil auf Hochebene. Langweiliger Weg um Felder bis Latrille. Riesige Trockeneinrichtungen für den Mais. Die dabei entstehenden Strukturen gefallen mir. Gehe gleichmäßig, nicht zu schnell, die Füße machen gut mit. Vielleicht werden sie ja doch wieder.
In Latrille kleine offene Kirche, Wasserstelle, Pausenplatz und: Laudate . Für Pause ists noch zu früh, mit Wasser fülle ich mich und meine Flasche aber randvoll. Ich habe schon den Eindruck, dass ganz viel trinken was hilft. Aus Ulm habe ich mir ein Tape mitgenommen, was gegen Blasen helfen soll. Heute früh habe ich mir einen 15cm langen Streifen in Sehnenrichtung auf meinen linken Fuß geklebt. Scheint zu helfen. Rechts wirds deutlich besser.
Auf dem Weg nach Pimbo überhole ich die deutsche Pilgerin von heute früh, sie hat Probleme mit ihrer Ferse. In die freistehende Kapelle gehen wir gemeinsam, ich frage sie, ob es sie stört, wenn ich singe. Nein, sie singt sogar etwas mit und sagt anschließend, das sei doch sehr schön gewesen. An der Wasserstelle verabschiede ich mich wieder.
Der Pfad nach Pimbo ist noch etwas morastig und in der Hitze mühsam, aber plötzlich steht die Kathedrale mächtig auf einem Hügel vor einem. Noch kurz durch ein dunstiges Tal, steilen Schotterweg hoch, neben der Kirche ein Pilgerempfang mit kühlen Getränken, Kirche offen. Sie hat ein tolles altes Portal und einen wunderschönen Chor, der Rest ist klassizistisch dazwischengeflickt.
Ahh Akustik! Laudate wie von selbst, die Stimme scheint sich von mir zu lösen und ich höre fasziniert zu. Pause am Portal, Fußpflege vor den letzten 9 km.
Gehe konzentriert weiter, Dorfwege, Feldwege, Gewitter im Rücken, aber außer dem willkommenen kühlen Wind passiert nichts weiter. Arzaq besteht aus 2 eigentlich zu großen Plätzen. Eher mäßiges Zimmer im Hotel. Mehrere Panachees mit cacahouettes (Juhu! Gemerkt!), Karten an die Lieben in Deutschland, Laudate in der Kirche, Pizzeria am Ort, Füße freuen sich über ihre Besserung- was will man mehr.
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