Ganzes Lied | Refrain |
Mein Geschenk zu ihrem 50. Geburtstag
Margareta, Margarethe, Margarete [ zu lat. margarita <Perle>], weibl. Vorname – die häufigsten Perlen bis Erbsengröße entstehen in einem Zeitraum bis 50 Jahren
Margaretenblume, Marguerite, Margriten, Margaritel – volkstümlicher Name der Wiesenwucherblume (Chrysanthemum leucantemum)
– Sie heißt Margarete –
Refrain
Sie heißt Margarete, grad wie die Blume,
die leicht und weiß über den Wiesen schwebt
Wie die sanfte Träne,
die tief in den Wellen des Meeres die Muschel webt.
1
Fast halb so lang, wie sie alt ist, kenn’ ich heut’ meine Frau
Aber all’ die vielen Jahre hab ich nie ganz genau
Gewusst, was sie bedeutet, denn auch Namen sind nur Schein
Doch als ich über dies Lied nachgedacht, da ahnte ich: das muss es sein!
Refrain
2
°Es war einmal° so fängt bekanntlich jedes Märchen an.
Auch vor vielen tausend Jahren, als ein wundersames Land
geboren aus den Tiefen des Meeres, der Sonne geschenkt
fröhlicher Wesen Heimat von Liebe zu Frieden gelenkt.
Refrain
3
Mitten im Lande erhob sich ein Fels, kristallhart und kühl;
zu seinen Füßen trieben im lauen Wind Margeriten ihr Spiel
der Fels sah zu ihnen hinunter in seiner Pracht ganz allein;
und seit jenem Tage träumte er eine Margerite zu sein.
Refrain
4
Auf einmal fühlte der Fels wie sich die Erde unter ihm hob
und sein heißer Wunsch durch ihn hindurch auf dem Gipfel zu Feuer zerstob.
Der Fels zerbarst in tausend Stücke und mit ihm das Zauberland
das Meer zermalmte in Jahren den Felsen zu Kiesel, zu Sand.
Refrain
5
Im weichen Sand, den glitzernden Wellen wiegt sich am Meeresgrund
eine rauhe Muschel und etwas verstohlen reicht sie dem Meer ihren Mund;
ein Sandkorn vom alten Felsen treibt mit der Dünung hinein
zwischen die harten Schalen der Muschel, und nistet sich ein
Refrain
6
Die Jahre gehn ins Land die beiden teilen Freud und Leid;
und zu jedem Jahrestag webt die Muschel dem Sandkorn ein neues Kleid
einen Mantel aus seidigem Silber ganz weich, ganz glatt, und zur Stund
ward das Sandkorn, das vordem kantig zusehends schön und rund.
Refrain
7
Nach einem halben Jahrhundert ist kein Sandkorn mehr zu sehn
in der Muschel die schimmernde Perle ist nun fertig, vollkommen und schön
in zarten Schichten Erfahrung, Erinn’rung zu Perlmutt gemacht.
Des alten Felsens Traum sich erfüllt anders als er gedacht.
Refrain
Nachsatz
Fast halb so lang, wie Du alt bist kenn ich Dich nun, meine Frau;
und nach all den schönen Jahren weiß ich heut’ ganz genau:
Wie ein Licht aus den alten Zeiten fällt in unsre Zukunft hinein,
so möchte ich für Dich, für diese Perle, die Muschel sein.