Samstag, 19.Juni 2004, 36 km
Wetter: sonnig, schwül, abends bedeckt
Start wieder in stockdunkler Nacht. Durchs eigenartige Stadttor, an der Kirche vorbei, kurz im Dunkeln verlaufen (anderen Pilgern ist genauso gegangen), schöner langer Anstieg. Durch hohe Eukalyptuswälder, immer wieder kleine Steinstelen mit der Markierung und Kilometerangaben.
Nach 2 Stunden Pause in Vilaserio. Die Amerikanerin von gestern sitzt an der Bar und spricht fließend spanisch. Schon wieder so ‘ne Fremdsprachenwunderamerikanerin, die sich auf meine erstaunte Frage allerdings als Portugiesin entpuppt. Ach so!. Sie war gestern noch weitergegangen und hat hier in einem alten Schulhaus übernachtet. War ganz allein.
Weiter, viel Auf und Ab, stille Landschaft, irgendwie ziellos. Eine Kuhherde unterbricht die Stille, vorbei mal wieder an einem Horreo. An einer Bar kurz vor Geima an der Landstraße lange Pause. Die Portugiesin trudelt auch ein, mit ihr und einer Schwedin lange unterhalten.
Stille. Ein malerischer Stausee, präsentiert sich nach einer Hügelüberquerung. Jetzt kanns nicht mehr arg weit sein. Es zieht sich aber doch noch, jetzt immer auf der Landstraße, vorbei am Friedhof San Cristovo de Corzón, bis zum malerischen Dörfchen Olveiroa mit sehr schön renovierter Herberge. Ein freistehendes Bett, ohne Kopfanhaumöglichkeit ist noch frei! Juhu! Ein Pilgerhund hat von den spanischen Dorfkötern gelernt, außerdem hat er nen langen Weg hinter sich.
Gemütliche neue Bar an der Landstraße, hier treffen sich Alle. Riesiges knuspriges Baguette mit Butter und Käselappen, Bierchen dazu, Tagebuch. Morgen kommt die letzte Etappe. Weiss gar nicht, wie ich mich fühlen soll. Irgendwie gar nicht.
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