10 Ingenbohl – Buochs

 

Samstag, 10. April 2004, 21 km

Wetter: Sehr kalt, neblig, Nieselregen, Schnee, tiefe Wolken

Beim Frühstück 4 weitere Wanderer kennengelernt: ein nettes Ehepaar, sie Spanierin, aber in der Schweiz geboren, aus Küssnacht(?) hat den spanischen Weg schon mal gemacht und ist ganz begeistert. Macht mit ihrem Mann jedes Jahr 2 Tage an Ostern ein Stück Jakobsweg in der Schweiz (“Kompromiss: ich würde gerne 4 Tage, er lieber gar keine, also 2”) sowie 2 junge schweizer Frauen aus Zürich(?). Ich starte als erster, im Boot nach Treib treffen wir uns wieder.

Zunächst lange Straße den Berg hoch, dann wunderschöner Weg am Steilhang über dem Vierwaldstättersee . Herrliche Aussicht über den See , die leider heute überwiegend fehlt. Man kann sich’s aber vorstellen, bei Sonne.

Es nieselt unentschieden; steiler Steig in abfallenden Felswänden hinauf nach Emmetten, ungesichert wäre der arg gefährlich. Oben hat sich das Wetter entschieden: Nebel und nasse Graupeln. Mittagspause in Pizzeria.

Weiter hinauf in den Schneenebel; Straße asphaltiert, schneefrei, sonst schliesst sich die Schneedecke immer mehr, je weiter ich hinaufkomme. Trotz des miesen Wetters fühle ich mich unheimlich glücklich. Es geht immer höher hinauf, Hinweisschilder deren Inhalte ich auf meiner Karte nicht finde, Sicht Null. Irgendwo müsste ich über einen Gebirgsbach kommen. Ich entschliesse mich, einen Abzweig, der nach unten führt, zu benutzen. Eigentlich müsste ich mich mehr links halten. Einem weiteren Abzweig, der nach links führt, folge ich: Schluss bei dem gesuchten Gebirgsbach. Muss zwar wieder 100m rauf, weiss aber jetzt, wo ich bin.

In diesem Moment kommt eine sms von Birgit Oe. an: sie hat wieder einen Gruss in den Anfang einer Bachkantate verpackt: “Ein feste Burg ist unser Gott…”. Passt !

Erleichterter Weg runter ins Tal, Schafe gucken neugierig. Oberhalb des Sees horizontal weiter bis Buochs. Die Wirtin bringt mich zu meinem Zimmer “Sie wollten ja das kleine”, als müsste sie sich entschuldigen, als sie die Tür öffnet: ein winziges, aber gemütliches Zimmer, ca 1,80m breit und 3,50 m lang, Dusche und WC ohne Tür, Bett knapp in der Restnische, Fenster auf, draussen regnets, gemütliches pladdern: Super.

Leckeres Abendessen: Spargel mit Schinken mit Käse überbacken, die nette Bedienung kann mich noch zu Erdbeeren mit Vanilleeis und Sahne überreden. Gut geschlafen.

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