Mittwoch, 19.Mai 2004, 9 km
Wetter: Heiß
Langsam, langsam. Überholen lassen. Langsam.
Mit Hilfe beider Stöcke gehe ich bewusst Schritt um Schritt, lerne zärtliches Gehen, zu akzeptieren, dass nicht alles nach meinem Kopf und Wunsch, aber eben trotzdem geht.
Leiste mir einen Abstecher zu einer leider verschlossenen Kapelle im Wald. Langsam. Die letzten 6 km wieder auf Bahntrasse, schön schattig. Hotelzimmer ist natürlich noch nicht fertig.
Gehe ich halt so in die Stadt, schöne Kirche St. Nicolas, Laudate 2 mal. Einkaufen für morgen. Nette Touristinfo, bei der ich jedes französische Wort verstehe.
Cafe Creme am Marktplatz, Füße entspannen.
Zurück zum Hotel, Zimmer an Laubengang, nur Fenstertür zum Laubengang, sonst kein Fenster, Oh Lord, da kann man nicht lüften. WC am Ende des Laubengangs. Dusche, Fußpflege sehr intensiv, und nochmal. Langsam werden die Beine wieder schlanker und ich schöpfe Hoffnung.
Im örtlichen Jugendhaus gibts einen Internetanschluss, sehr nette Verantwortliche, aber der Serverzugang zu meiner Homepage funktioniert nicht. Schicke deshalb die Datei an meine Mailbox, um sie später zu übertragen. In der Mailbox ist aber nur die erste Seite angekommen. Deshalb habt ihr so lange nix von mir gehört.
Ich will früh starten, deshalb schon heute zahlen. Mit Abendessen? Nein. Die Wirtin ist sauer, akzeptiert meine Scheckkarte nicht. Schade, dass ich den 500EUR-Schein nicht mehr hab, hätte sie ärgern können. In der Bar am Stadtplatz von heute Mittag trinke ich mehrere Panachees, möchte gerne Erdnüsse dazu knabbern, aber das Wort cacahouettes fällt mir einfach nicht ein. Mit noix salees oder noisettes kann der Wirt nix anfangen. Schließlich lande ich bei einem riesigen, mit Käse überbackenen Fischbrot. Macht schön durstig.
Einschlafen fällt in dem stickigen Zimmer schwer, Aufwachen nicht.
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