Kürzestprosa

„Hilf mir!“ flüsterte sie und umarmte ihn, bis sich ihre Finger in seinem Rücken trafen, spürte seine Kraft, seine Ausstrahlung; schaute jetzt zu ihm auf, der in seiner Größe den Himmel verdeckte, streichelte seine rissige Haut, atmete seinen ganz besonderen Duft und der aufkommende Wind vereinte ihr langes Haar mit seinem klebrigen Harz.

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„Hier also lebtest du“, sagte sie leise, betrat den dämmrigen Raum, fuhr mit dem Zeigefinger über die Holzlehne des Schaukelstuhls, setzte ihren bloßen Fuß auf den mit Samt bezogenen Schemel, blickte kurz in das noch aufgeschlagene Buch und dann hinaus durchs staubige Fenster über die Dünen hinweg bis zu der Linie, wo das Meer gierig den Strand leckte, „hier also“, sah noch das Schreibgerät auf dem rissigen Tisch, drehte sich dann um und trat langsam ins Freie.

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