Liebesgedicht

An das Wasser

Du bist mir Quell am Morgen
Bist mir Leben
Bist Nahrung mir und Liebesstrom
Ich bin dir nichts

Du hast geschaukelt mich
Gewiegt ganz zart und sanft
Als ich den ersten Lichtstrahl sah
Ich hab dir nichts

Ich brauche dich
Kann ohne dich nicht atmen
Mich dürstet, wenn ich dich nicht trink
Du brauchst mich nicht

Gib dich in jede Zelle meines Seins
Füll mich mit dir
– Mit meinem Element –
Ich geb dir nichts

Sei du mir Regen, sei mir Eis und Schnee
Sei Fluß und Meer
Der Wolken Feuchtigkeit
Könnt ich’s dir sein!

Du bist mir Lebensstrom und Wasserfall
Der Tau, die Träne
In der Morgenstund
Ich bin dir nichts

Und doch –
Wenn ich in letzter Stund
Vom Leben lasse
Kann ich, was ich dir schulde, sein.

Wenn meine Asche sich gelöst
In deiner Wellen Schlag
In dir verliert
Sei du mir Grab

Dann hab ich mich
Ganz aufgelöst in dir
In stetem Fluß
Und Neues wird entstehn
Im Kreislauf der Natur

Aus dir
Und mir
Und
Uns
9. November 01

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