14. Tag Elfershausen – Veitshöchheim

Elfershausen-Veitshöchheim 45 km
8702 Veitshöchheim
Naturfreundehaus Am Kalten Brunnen
Sendelbachstraße
0931/92866

Herrliches Wetter; entlang der Landstraße, unter der Autobahn hindurch. Die Saftflasche im Rucksack schlägt dauernd an einen Nerv oben an meinem Hinterteil. Ich muß meine Rucksack umpacken.

Das geht prima während des Wanderns: Linken Schulterriemen runter, rechten Schulterriemen runter, mit Schwung den linken Riemen von vorne über die rechte Schulter; der linke Arm schlüpft durch den rechten Riemen: Der Rucksack baumelt vor dem Bauch. Nur im Gehtempo nicht nachlassen!

Verschluß mit einem Schnapp öffnen, Schnurverschluß aufziehen, Anorak raus, Flasche raus, Anorak rein, Flasche rein. So stößt sie mich nicht mehr. Rucksack in umgekehrter Reihenfolge wieder auf den Rücken platzieren. Keine Zeit verloren – prima.

Man sollte meinen, eine Wanderung vermittele einem das Gefühl von Muße und Ruhe -ich habe überwiegend den Eindruck von Hektik; so, als würden wir durch Deutschland rasen.

Meine Achillessehne macht mir Sorgen. Habe wieder miserabel geschlafen; wieder diese Alpträume, daß ich den Weg nicht finde. Außerdem trinke ich Abends offensichtlich zu viel, denn ich muß häufig nachts raus. Dabei kann ich dann kaum gehen, weil die Füße so weh tun. Morgens sind sie aber erstaunlicherweise wieder OK.

Das Wetter wird sehr warm. Schöner Weg über die Höhen, etwas windig. Es fehlt ein Stück Karte, so daß wir nicht genau wissen, von wo aus wir nach Arnstadt hinunterkommen. Beim Abstieg nettes Gespräch mit Hildegard 2, die sich uns angeschlossen hat. Ihr Mann war mit Margret auf einer Fastenwanderung. Margret hat ihm anscheinend von mir erzählt und wohl etwas vorgeschwärmt. Das ist mir ein wenig peinlich, trotzdem freut es mich, von einer Fremden zu hören, was mein Ehegespons von mir Gutes erzählt.

Pause im Eiscafe, Mineralwasser, Apfelsaftschorle. Wir werden flott bedient. Welch ein Unterschied zum Saloon in Frankenheim.

Weiter zum Depot am Ortsende bei einer Kirche. Lange Pause, Zeit um meine Sehne zu pflegen. Sehr heiß.

Weiter, langer Anstieg über Hügel und durch Wälder. Weg recht gut markiert, manchmal aber fast nicht als solcher erkennbar. Blütenstaubwolke über Kornfeld.

Sinnvolle Abkürzungen. Es geht flott vorwärts, durch die Wildnis. Vor Veitshöchheim Apfelsaftschorle — aaaah!

Dann durch kleines Waldstück noch eine Dreiviertelstunde zum Naturfreundehaus. Den ganzen Abend sorgfälige Fußpflege. Hoffentlich hilft’s. Telefonat mit Margret; sie hat Presse für Christoph organisiert, ein Interview im Radio, aber dem scheint’s egal zu sein . Kenne sich aus, wer will.

Hannelore wird von ihrem Mann abgeholt. Werner hat Schwierigkeiten mit seinem Schienbein. Zeige ihm Dehnübung, nützt so spät natürlich nicht mehr viel.

Habe am nächsten Morgen den Eindruck, daß meine Fußpflege der Achillessehne gut tut. Bin sehr optimistisch. Komme spät ins Bett, schlafe aber gut.

680 km

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