15. Tag Veitshöchheim – Igersheim

Veitshöchheim-Igersheim 55 km
6991 Igersheim
Jugendherberge
Erlenbachtalstraße 44
07931/6373

Schöner, frischer Morgen. Wir haben eine relativ lange Strecke vor uns. Abends soll wieder eine Untersuchungseinheit mit Blutentnahme, wiegen etc. stattfinden. Wir diskutieren, ob man die nicht verschieben kann. Kann man aber nicht, wenn man das wissenschaftliche Ergebnis nicht gefährden will.

Munter am frühsonnigen Main entlang, dann steil hinauf in riesige Buchenwälder. Mein Fuß macht prima mit.

Wir treffen ein Ehepaar aus Thüringen, das uns von der dortigen Berichterstattung schon aus der Zeitung kennt.

Ist die Welt klein!

In einem Dorf Mittagspause vor der Kirche in einer Straßengabelung. Großer alter Baum, ein Brunnen, Rasen, auf dem es sich herrlich ruhen lässt. Wir machen die Augen zu und dösen.

Weiter über hügeliges Land; winzige Dörfer ducken sich in die Täler, weiche, frische Luft, Sonne. Ich breite die Arme aus um die Welt zu umarmen.

Ein Dorfbrunnen mit dem Hinweis “kein Trinkwasser”, an dem Anna und Christoph sich ihre Wasserflaschen auffüllen. Anna meint, der Hinweis gelte nur zur rechtlichen Absicherung der Gemeinde. Das Wasser sei einwandfrei. Woher sie diese Sicherheit nimmt? Und sonst immer so auf Gesundheit bedacht? Und für Faster ist nur das allerbeste Mineralwasser gut genug?

Am Ortsausgang eines Dorfes linkerhand eine winzige, süße Barockkapelle. “Laudate omnes gentes” aus Taizé klingt da besonders gut.

Der Tag ist lang und heiß. Vor Igersheim erwarten uns noch einige Dörfer, irgendwo gibts da sicher ein Gasthaus für die Apfelsaftschorle. Aber man möchte es nicht glauben: in Oberbayern ist jedes 4.Haus ein Gasthof, hier Fehlanzeige.

In Neubronn fragt Gerd einen Bauern nach dem nächsten Wirtshaus. Tja, da gibts weit und breit nix, aber wir sollen doch mit in den Hof kommen, er habe frischen Apfelmost.

Die Bäuerin verdünnt ihn uns sogar mit Sprudel. So viel freundliche Gastlichkeit habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Wir sitzen im Geviert des Hofes, Hühner laufen rum, ein rosiges Ferkel verirrt sich zwischen unseren Beinen und quiekt voller Angst. Wir wollen gar nicht mehr weg.

Für Alle, die ihn mal besuchen wollen, hier die Adresse:

Alfons Leuchs 6991 Igersheim/Neubronn

Leicht besäuselt brechen wir wieder auf. In den warmen Abend hinein bis nach Igersheim die letzten sieben Kilometer.

727 km

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