18. Tag Lorch – Wiesensteig

Lorch-Wiesensteig 43 km
7346 Wiesensteig
Jugendherberge
Grafenstraße 66
07335/2418

Die Nacht war schön, morgens etwas feucht und klamm. Das Wetter ist sonnig, die Stimmung sauer. Unsere Damen haben Orangensaft gepresst. Wir regen an, von dem frischen Saft einen Schluck zu verteilen. Aber nein, die Flaschen werden in den Bus gepackt. Anna:”die kommen in Wiesenssteig gleich in den Kühlschrank, für morgen.” Daß es in Wiesensteig keinen Kühlschrank gibt kann sie ja nicht wissen.

Herrlich hinauf auf die Höhen. Kurz vor einem Dorf machen wir erste Rast. Wir sind gut in der Zeit. In dem Dorf muß Anna telephonieren. Wir warten also wieder. Als wir weitergehen, findet Anna anscheinend noch eine Telephonzelle, denn sie und Christoph sind plötzlich verschwunden. Am Ortsausgang, auf einer kleinen Brücke über die Eisenbahn warten wir. Endlich kommen die Zwei; ich versuche, Christoph deutlich zu machen, daß wir mit solchen Methoden unser Ziel nie pünktlich erreichen können.

Über schöne Höhen nach Göppingen. Straßencafé.

Dicker Regenguß, als wir wieder losgehen. In Eschenbach kurze Pause. Ich will noch Zitronen besorgen.

Dann steil den Hang hinauf auf die Alb. Oben warten wir in einer Wanderhütte und versuchen, wieder zu Atem zu kommen. Am Albtrauf entlang; leider kann man wegen des schlechten Wetters nicht weit sehen.

Die Sonne kommt wieder. Ein wenig auf und ab, an einer Sandgrube vorbei, einen langen Weg hinunter ins Tal, unter der Autobahn hindurch; Apelsaftschorle.

Christoph bestellt ein wenig Honig in seinen Tee, bekommt eine ganze Nachtischschüssel voll, probiert: “schlechter Honig!” und löffelt ihn dann ganz aus. Am Schluß nimmt er noch den Zeigefinger zu Hilfe. Hat er sich dann noch einen bestellt?

Steil wieder hinauf auf die Alb. An einer Lichtung auf der Anhöhe winkt Werner, der alleine gegangen war. Wir schreiten munter fürbaß, immer der schönen Straße nach, den Berg hinunter, das Ziel scheint nahe.

Ich werde mißtrauisch: die Autobahn liegt rechts von uns. Lt. Karte müsste sie links liegen. Mist! Irgendwo haben wir einen Abzweig verpasst. 200 Höhenmeter müssen wir wieder hinauf. Ich habe ein schlechtes Gewissen und stürme vorneweg. Die Wandermarkierung war an einem Busch, ganz überwachsen, und der abzweigende Pfad fast nicht als solcher zu erkennen.

Steil hinunter nach Wiesensteig. Die Jugendherberge ein alter Wachturm, enge, ausgetretene Stiegen, riesige Schlafsäle, aber gemütlich. Ich finde ein kuscheliges Bett direkt an einer Schießscharte.

Der Herbergsvater ist ein Büffel. Margret ruft an.

Die Strecke für morgen möchte ich anders legen als auf Christophs Karte. So können wir 10km sparen.

1 Dusche und WC für Alle, aber es geht. Nachts, auf die Toilette, zwei Stockwerke über die steile Treppe ist eine Zumutung. Hoffentlich falle ich nicht runter, mit meinen schmerzenden Füßen.

858 km

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