29 St.Sauveur-en-Rue – Tence

Donnerstag, 29. April 2004, 34 km

Wetter: eiskalter Wind, Regen

Ich starte früh, bekomme den Schwindel nach einigen 100m weg.

Langer Anstieg, ich gehe ihn bewusst langsam an, schön gleichmässig; da kommt der Körper gut in den Rhythmus und es strengt nicht an.

Nach langem Weg durch den Wald hinaus ins Freie. Der Regen peitscht von vorne, ich werde durch und durch nass. In Les Setoux kleine Kirche, Gottesdienst. Ich setze mich still dazu. Nachher wünschen mir die 4 teilnehmenden Frauen “Bonne marche”.

Eisig; der Wind dringt durch den Anorak bis auf meine nasse Haut. Da hilft nur gehen, gehen. Steil 200m runter ins Tal, zunächst auf Straße 1 km in falscher Richtung, korrigiert, über Wildbach balanciert, tiefmorastigen Steilpfad wieder hinauf. Der Weg im Wald ist eher eine Sumpf- und Seenplatte. Immer gilts, die günstigste Möglichkeit zu finden, ohne in der grauen Brühe zu landen. Bin dankbar für meine zwei (2) Stöcke. Mit nur einem Stock wäre ich aufgeschmissen. Das gilt im übrigen immer; auch auf langen Abstiegen sind zwei Stöcke unabdingbar.

In Montfaucon treffe ich einen Pilger aus Ravensburg. In der Kirche schöne, alte flämische Bilder, die Monate darstellend.       Laudate . Der Weg wird jetzt freundlicher, der Regen lässt nach. An Straßenabzweig auf Kilometerstein Pause. Durch Modelleisenbahnlandschaft.

In einem Dorf stürzen aus einem Torbogen 3 zähnefletschende, gierig bellende schwarze Hunde auf mich zu, umrunden mich einmal, um sich dann still wieder durch den Torbogen zu trollen. Trollig!

Begrüßungssträußchen am Ortseingang. Tence ist die erste Stadt, die lebt. Kirche offen,       Laudate . Im Hotel treffe ich den Ravensburger wieder, wir essen als einzige Gäste zusammen zu Abend. Er muss nach Hause, seine Frau ist krank geworden. Da fällt mir’s schwer, was dazu zu sagen, denke an Margret.

Kleines, nettes Zimmer, ganz in Blau und Weiss. Gut geschlafen.

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