24 Yenne – Romagnieu

Samstag, 24. April 2004, 32 km

Wetter: sonnig und heiß

Langer, schöner Anstieg in die Berge 400m, tief stehende Morgensonne, durch verwunschenen, flechtenbehangenen Wald, Hangweg dann oben mit wunderbarem Blick ins Rhonetal.

Auf einem Sattel Trinkrast bei einem einsamen Haus im Wald. Nochmal hinauf, dann schöner Aussichtspunkt mit den Steilabstürzen zur Rhone rechts und links.

Wieder 150m rauf, steil, steinig, anstrengend. Der Schweiß fließt. Bequemer, weiter Abstieg über milde Wiesen, altes Jakobskreuz als Wegmarkierung, Pilger haben Steine mit ihren Sorgen und Bitten abgelegt. Leg ich auch einen hin.

Am Waldrand in Wiese mit Blick auf die gegenüberliegenden Höhen (muss ich nachher rüber), lange Rast, freundliche Sonne, Brot, Wein, Wasser, Käse, Apfel, Schokolade. Hatte ich die schon erwähnt? Trotz 1-2 Tafeln täglich nehme ich kontinuierlich ab; was der Kondition und den Füssen sehr gut tut. Das Laufen macht überhaupt keine Mühe, hab keine Blasen, und komme zwar mit müden Füssen, aber durch die tiefe Daueratmung eigenartig erfrischt an.

In Greysin muss ich den Schlüssel zur Kirche wieder holen. Nette alte Frau erzählt mir auf dem Weg zur Kirche ganz begeistert etwas, das ich leider nicht verstanden habe, aber immer mit einem freundlichen “Ahh?” quittiere.       Laudate . Der Klang in dieser Kirche ist wie ein Wind, gegen den ich mich nach vorne lehnen kann. Ein tolles Gefühl.

Kurz vor St. Génix verlässt der Jakobsweg den GR65 und führt über einen steilen Höhenrücken mit einem wundervollen Blick über den Ort.

Heißer, langweiliger Weg entlang kleinen Asphaltstraßen nach Romagnieu. Unterkunft liegt abseits vom Jakobsweg, trotz Beschreibung schwer zu finden. Zwei Jugendliche, die ich nach dem Weg frage, sind aus Paris, selber fremd hier. Schwarzer Bello macht bei meiner Ankunft seinem Namen alle Ehre. Schönes Zimmer in einsamem Gasthof, sehr gutes Abendessen: Salat mit Shrimps, Schweinelendchen, Erdbeeren mit Sahne und Windbeutel, einziger Gast; gut geschlafen.

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