Dienstag, 25.Mai 2004, 31 km
Wetter: sehr warm, heiß
Am Ortsausgang von St.Palais gibts noch ‘ne Kirche; offen; Laudate zum Tagesbeginn, wie schön. Schöner langer Anstieg auf kleiner Landstraße, immer mit wunderbaren Blicken in diese liebliche Landschaft, die langsam etwas vom schweizerischen Appenzell bekommt.
Vorne rechts ein riesiger Hügel hinter Etcheberry, nur mit Gras bewachsen, ein Weg schlängelt sich rauf. Ist das mein Weg? Schöner, wunderbar anstrengender Anstieg, friedliche Kühe am Rand teilweise auf dem Weg und dann oben: Licht, Luft, Duft, Aussicht prallen auf mich ein, verschlagen mir den Atem vor Glück. Wie fotografiert man so was?
Wundervolles Auf und Ab bis Ostabat-Asme, ein vollkommen umwachsener Pfad kürzt die Straße ab. Im Ort Pause mit Kaffee und Panachee vor einem kleinen Laden. Weg führt an Kirche oben im Dorf vorbei. Langes, glückliches Laudate , die Stimme scheint sich zu lösen, steht ganz für sich im Raum.
Dann wird der Weg mühsam. Landschaftlich schön, aber heiß, heiß, heiß. Ein Stück Straße bis zur Passhöhe, ein altes Pilgerkreuz: Croix de Galzetaburu. Gewitterstimmung und leichtes Grollen über den Bergen. Hoffentlich hält das Wetter bis morgen, für den Überstieg über die Pyrenäen wärs schon toll.
Lange Pause gegenüber Lacarre unter einem Baum. Die hatte ich meinen Füssen versprochen, die deutlich rebelliert haben. Mir hat’s aber auch gut getan. Zäh geht’s weiter, immer rauf und runter, an einem malerischen Schloss mit 4 Ecktürmchen im Tal vorbei, Chapelle St.Jean-Baptiste, mit eigenartigen seitlichen Emporen, und Chapelle Magdalene (Huhu,Halloo Magdalene!!!) Laudate , etwas erfrischt weiter nach St.Jean-le-vieux, Wasserflasche auffüllen, satt trinken, dankbar: Laudate . Steil rauf zur Zitadelle von St.Jean-Pied-de-Port (den Namen schreib ich jetzt nicht mehr, er ist mir zu lang, ich kopier ihn einfach). In malerischer Straße steil den Berg hinunter, das Pilgerbüro. Freundlicher Empfang, Stempel, Erläuterung des weiteren Wegs über die Pyrenäen.
Gleich zur Post, macht in 10 Minuten zu, Unnötiges nach Hause schicken, um es morgen nicht über den Pass schleppen zu müssen. Auf dem Weg kommen mir die Frischpilger vom Bahnhof entgegen, noch blass von der Fahrt, alle möglichen Nationalitäten, man merkts am Aussehen und an den Sprachen. Fühle mich ganz als alter Hase, verschwitzt wie ich bin.
Besorge mir noch einen breitkrempigeren Sonnenhut und neue Stöcke. Die alten lasse ich dem Hotel.
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