45 Moissac – Miradoux

Samstag,15.Mai 2004, 34,5 km

Wetter: Sehr warm und sonnig

Zunächst 14 km am Garonnekanal entlang, teils sehr schön, mit großen Alleebäumen, kurze Pause an einem Stausee. Über weite Ebene nach Espalais, Schokolade eingekauft. Frz. Pilger kauft auch ein, grüßt aber nicht zurück. Büffel!

Steil hinauf nach Auvillar, ganz eigenartiger, hübscher Dorfplatz mit kreisrunder, offener Halle in der Mitte. Dicht daneben Église Saint Pierre       Laudate .

Davor schöner Rastplatz auf Bank mit weitem Blick ins Tal der Garonne in warmer Sonne. Eine sms lieber Nachbarn mit der besorgten Frage, ob ich nun endlich die Gascogne, den Schlemmertopf Frankreichs erreicht habe, kann ich mit der Gegenfrage beantworten, ob das denn die Gascogne sei: Garonne und so? Ja!

Heiß durch St. Antoine, schöne alte Kirche mit mozarabischem Portal und Decken- und Wandbemalung,       Laudate . An Straßengabelung unter Schattenbaum lange genussvolle Schlafpause. Keifender Streit in der Mittagshitze in ehemals hochherrschaftlichem Haus. Der halbwüchsige Sohn langweilt sich offenbar zu Tode, wundert mich nicht.

Auf dem Weg nach Flamarens treffe ich das nette Ehepaar aus Wien wieder. Sie hatten mich weiter vorn vermutet, ich erzähle ihnen von den Schuhen. Über weite Höhen, am Waldrand lange Pause. Von hier aus kann ich den Rest des heutigen Weges übersehen, die Straße, die sich um die Höhen schlängelt bis hinauf nach Miradoux.

Dort gleich in die Kirche,       Laudate . Klingt prima.

Hübsches Zimmer mit Hochherrschaftsbett im Dachjuche, frisch machen, gleich nochmal in die Kirche, nochmal       Laudate .  Dann in Bar, wo wir nachher auch zu Abend essen werden. 3 Bier, Tagebuch.

Zurück im Quartier serviert die Wirtin im lauschigen Garten mit phantastischem Blick ins Land einer französischen Pilgergruppe und mir Floc de Gascogne. Rouge ou blanc? Da weiß süßer sein soll, nehme ich rot. Nacher probieren wir alle auch noch andersrum, süß sind sie beide, aber der rote hat einen herberen Beigeschmack. Rosette der Kirche im Abendlicht auf dem Weg zum Abendessen.

Im Lokal werde ich: “L’homme tout seul?” an den Katzentisch verbannt. Kein Fleisch? Ich kann ihnen Omelett mit Salat anbieten. Die Sauce ist die gleiche wie in Moissac.

Heute haben meine Füsse angefangen, Schwierigkeiten zu machen. Die Sehnenscheiden zwischen Fuss und Schienbein entzünden sich. Rechts ists schon dick. Sind wohl die neuen Schuhe. Bin sehr deprimiert, vielleicht auch wegen dem Katzentisch, schlafe schlecht.

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